Patienten-Lenkung
Die Versorgungs- bzw. Patientenlenkung in der Region Mindenhaven:
Für die adäquate Versorgung von Notfallpatienten und deren Zuführung in geeignete Zielkliniken ist ein Höchstmaß an Koordination und Präzision erforderlich. Jeder Fehler oder jede falsche Zuordnung von Zielkliniken kann für Patienten bei Verletzungen oder Erkrankungen die notwendige und passende Diagnostik und Behandlung verzögern oder verhindern.
Aus diesem Grund benötigt die Leitstelle eine Übersicht der vorhandenen (Fach-) Kliniken und deren Fachabteilungen sowie deren Aufnahmekapazitäten.
Doch was, wenn aufgrund einer Vielzahl von Verletzten oder Erkrankten die Kliniken in der Region ausgelastet oder gar überlastet sind?
Zu diesem Zweck gibt es weitere Stufen der Versorgungslenkung, die hier einmal vorgestellt werden sollen:
Stufe 1 - Reguläre Kapazitätssteuerung:
Stufe 1 ist aktiv im Regelbetrieb in der Region Mindenhaven. In der Leitstelle laufen beim Transport- und Aufnahme-Koordinator (TAK) in Echtzeit Daten über Bettenbelegung und Auslastung der Notaufnahmen der Region zusammen. So kann über das Leitstellen-System jeder Patient der nächstgelegenen geeigneten Zielklinik zugewiesen werden.
Ausgangslage:
- Normale Auslastung der Krankenhäuser in Mindenhaven.
- Aufnahmekapazitäten für alle Notfallarten grundsätzlich gegeben.
- Verteilung erfolgt innerhalb der Stadtgrenzen auf CAMPUS Kliniken und kooperierende Häuser.
Maßnahmen:
- Patienten werden vorrangig wohnortnah versorgt.
- TAK erhält Echtzeitdaten über Belegung (via DiBeM/DiNa).
- DiLeS steuert anhand medizinischer Notwendigkeit und Verfügbarkeit.
Ziele:
- Optimale Ressourcennutzung innerhalb Mindenhaven.
- Vermeidung von Überlastung einzelner Einrichtungen.
Stufe 2 - Regionaler Versorgungs-/Kapazitätsengpass:
Bei Stufe 2 können bestimmte Krankheits- oder Verletzungsbilder nicht mehr in angemessenem bzw. notwendigem Zeitfenster in Kliniken der Region Mindenhaven versorgt werden, so dass entsprechende Patienten durch den TAK an Zielkliniken in benachbarten Kreisen und Städten umgeleitet werden müssen. Dabei können kurzfristig auch Transportkomponenten der Spitzenlastabdeckung, des Zivilschutzes oder aus benachbarten Kreisen eingesetzt werden.
Ausgangslage:
- Einzelne Kliniken oder Fachabteilungen in Mindenhaven erreichen kritische Auslastung.
- Überörtliche Verlegungen innerhalb des Kooperationsnetzwerks erforderlich.
Maßnahmen:
- Aktivierung regionaler Reservestrukturen im Umland.
- Verlegungskoordination durch TAK in Abstimmung mit Kooperationskliniken.
- Nutzung freier Betten im erweiterten Netzwerk außerhalb Mindenhavens.
Ziele:
- Kontinuität der Versorgung trotz lokaler Engpässe.
- Priorität bleibt wohnortnahe Versorgung.
Stufe 3 - Erweitertes Kleeblatt-System:
Bei Stufe 3 entsteht ein auch über die Grenzen der Region Mindenhaven bestehender Mangel an Aufnahmekapazitäten. In diesem Fall müssen Patienten je nach Krankheits- oder Verletzungsmuster direkt nach erfolgter Primärversorgung in weiter entfernte Kliniken weiterverlegt werden oder es müssen durch die zeitnahe Verlegung anderer - evtl. nicht kritischer - Patienten entsprechende Kapazitäten in regionalen Kliniken frei gemacht werden. Hierbei kommen Patiententransportzüge und weitere Zivilschutzkomponenten - bei Bedarf auch aus überörtlicher Alarmierung - zum Einsatz, um Patienten zeitnah und mit geeigneten Transportmitteln zu verlegen.
Ausgangslage:
- Regionale und benachbarte überregionale Ressourcen erschöpft.
- Kritische Belastung des gesamten Kliniknetzwerks in Mindenhaven und Umgebung.
Maßnahmen:
- Ausrufung des erweiterten Kleeblatt-Systems durch TAK und Gesundheitsbehörde.
- Alarmierung bzw. Indienststellung zusätzlicher Transportkomponenten und regionaler Zivilschutz-Einheiten
- Einbindung von Landes- und Bundesstrukturen.
- Transportorganisation mit Zivil- und Katastrophenschutz, sowie kooperierenden Kreisen und kreisfreien Städten
Zentrale Steuerung:
- TAK übernimmt Steuerung.
- DiBeM auf überregionaler Ebene aktiviert.
- SAE (Stab für außergewöhnliche Einsatzlagen) unterstützt TAK operativ.
Verlegungskriterien:
- Intensivpflichtig: ITH, ITW.
- Akut-OP-pflichtig: RTW, KTW.
- Pflegebedürftig: KTW, Bus.
- Psychiatrisch: abgestimmt, ggf. Begleitschutz.
Ziel:
- Gewährleistung maximaler Versorgungssicherheit in Systemkrisen.
- Koordinierte Lastverteilung auf überregionale Kapazitäten.